WW - Inn

In der letzten Augustwoche trafen sich auf dem Campingplatz bei Pfunds in Steinwurfweite zur schweizer Grenze die Wildwasserpaddler des Marburger Kanuclubs mit uns Darmstädtern.

Von dort aus paddelten wir verschiedene Strecken auf dem Inn. Zum Einstieg ging es auf die Imster Schlucht, dann folgten mehrmals die Scoulser Strecke, die Giarsun, die Tösener und für einige die Brail-Schlucht. Da die Wasserstände des Inns vor allem kraftwerksabhängig sind, war nicht immer vor Fahrtbeginn klar, was uns auf den Strecken erwarten würde.

Bei gut 30Kubik war die Giarsun ordentlich eingeschenkt und schon auf dem "einfacheren" Anfangsstück wurden die Augen merklich größer. Als dann in der steileren Schlucht selbst die bekannte "Preussenschleuder" nur noch eine dicke Walze war, die wir auf der "Chickenline" umfuhren, wurde uns klar, dass Kenterungen mit Schwimmern eine gaanz schlechte Option sind.

In einem folgenden wuchtig verblockten Schwall gelang es mir nach einer Kenterung nicht, dass Paddel in Rollenposition zu bekommen, so dass ich aussteigen musste. Der folgende Schwimmer verlief zum Glück glimpflich, da aber noch jemand aus der Gruppe schwamm, waren mein Boot und Paddel leider erstmal weg.
So beschloss ich, den Ausstieg aus der Schlucht zu Fuß zu suchen.Ich schlug mich einen Steilhang durch Wald bis zur nächsten Wiese hindurch und erreichte schließlich die nächste Straße, die nach ca. 2km den Ausstieg erreichte. Als ich dort auf die Paddler wartete, kamen schließlich nur noch drei Paddler an und sagten, sie hätten den anderen Mitpaddlern empfohlen, die Fahrt in der Schlucht abzubrechen und hinaus zu tragen. Als wir ihnen entgegenliefen, um beim Bootetragen zu helfen, kamen sie schließlich fix und fertig mit den Kajaks im Schlepptau aus dem Wald. Während der folgenden Autorückholaktion trafen wir einen Raftguide, der erzählte, dass ein rotes Kajak in der folgenden Ardezer Schlucht genau unter einer Hängebrücke "eingeparkt" sei. Als wir nach einiger Zeit bei erneut gestiegenem Wasserstand und einer Wanderung in die Ardezer Schlucht dort ankamen, hing mein Boot in Reichweite unter der Hängebrücke, so dass es schnell mit einem Wurfsack geborgen war.

Leider fehlte meine Pelicase mit Wertsachen. Als wir nach zwei Tagen bei 15Kubik weniger die Schlucht erneut paddelten, nahmen wir einen Münchner Paddler mit, der uns immer etwas vorrausfuhr. Schließlich winkte er an einer Kiesbank und rief mir zu, ich sollte schnell zu ihm paddeln. Dort zog er meine Pelicase mit zerfetztem Wurfsack unter den Steinen hervor. Durchnäßt, aber vollständig, fanden so meine Wertsachen wieder zu mir. Allein das Paddel blieb ein Opfer an den Inn.
Bei Kaiserwetter nahmen wir am letzten Tag auf dem Rückweg noch einmal die Imster Schlucht mit, bevor wir uns auf die Heimreise begaben und uns erst einmal in den Stau über die Alpen stellten.